Gefächerte 20-, 50- und 100-Euro-Scheine
08.06.2021 Wolfgang Roell

Liquidität sichern: Welche Factoring-Art ist die richtige für Sie?

  • Finanzielle Unabhängigkeit, hohe Sicherheit und geringer administrativer Aufwand: Die Vorteile von Factoring zur Sicherung der Liquidität sind mittlerweile auch vielen kleineren, mittelständischen Personaldienstleistern bekannt.
  • Es gibt allerdings unterschiedliche Arten von Factoring, die sich durch ihre jeweiligen Besonderheiten auszeichnen. Doch welche sind das – und wie finden Sie genau die Variante, die zu Ihrem Unternehmen und Ihren Zielen passt?
  • Wolfgang Roell, Leiter Marketing und Vertrieb bei der EKF Finanz Frankfurt GmbH, hat eine Übersicht der wichtigsten Factoring-Arten zusammengestellt und gibt Tipps zur Wahl der für Sie geeigneten Variante.

Über Factoring können Sie die Liquidität Ihres Unternehmens sichern und alle Verbindlichkeiten aus dem Wareneinkauf, aber auch die Gehälter Ihrer Mitarbeitenden, die Sozial- sowie die Steuerabgaben pünktlich bezahlen, ohne eine Kontokorrentlinie bei Ihrer Hausbank aufnehmen zu müssen. Die Vorteile liegen also auf der Hand. Doch wenn Sie sich schon einmal auf der Website eines Factors umgesehen haben, ist Ihnen vermutlich aufgefallen, dass es verschiedene Arten von Factoring gibt. Worin unterscheiden sich diese? Nur wenn Sie die Besonderheiten jeder Form kennen, können Sie sich für die Variante entscheiden, die genau zu Ihrem Unternehmen passt.

Porträtfoto von Wolfgang Roell
Wolfgang Roell

Full-Service-Factoring

Mit Full-Service-Factoring wählen Sie quasi das „Rundum-sorglos-Paket“. Der Factor kauft Ihnen die Forderungen ab und bevorschusst sie. Da er im Rahmen vereinbarter Warenkreditversicherungslimite das Risiko von Zahlungsausfällen trägt, behält er auch die Bonität der Debitoren laufend im Blick. Somit entlasten Sie sich von der Debitorenprüfung und den daraus resultierenden Entscheidungen. Darüber hinaus übernimmt der Factor das komplette Debitoren-Management, also die Debitoren-Buchhaltung, das Mahnwesen und im Fall der Fälle auch das Inkasso sowie die Rechtsverfolgung. Sie können sich also unbesorgt auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren.

Part-Service-Factoring

Zwischen Full- und Part-Service-Factoring besteht im Wesentlichen ein Unterschied: Bei der Part-Service-Variante verbleibt das Mahnwesen bei Ihnen. Abgesehen davon kümmert sich der Factor um alle weiteren Aspekte, die bereits unter Full-Service-Factoring angeführt sind – von der Bonitätsprüfung bis hin zur Rechtsverfolgung.

Auswahl-Factoring

Wenn Sie nicht alle Forderungen Ihres Unternehmens verkaufen möchten, haben Sie die Möglichkeit des Auswahl-Factorings. Dabei können Sie Debitoren, die zum Beispiel innerhalb weniger Tage zahlen, aus der Factoring-Vereinbarung ausschließen. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass Ihr Debitoren-Portfolio trotzdem möglichst ausgewogen ist.

Inhouse-Factoring

Beim Inhouse-Factoring verbleibt das Debitoren-Management einschließlich des Mahnwesens bei Ihnen. Der Factor bevorschusst auch bei dieser Variante die Forderungen und übernimmt das Ausfallrisiko. Somit entscheiden Sie sich für eine schlanke und einfache Art des Factorings, die Ihnen Liquidität und Risikominimierung bietet. Der Factor hat die Bonität der Debitoren auch bei dieser Variante laufend im Blick und übernimmt, im Rahmen vereinbarter Limite, das Risiko von Zahlungsausfällen sowie das Inkasso und die Rechtsverfolgung.

Ein guter Factoring-Anbieter stülpt nicht einfach ein Produkt über Ihre Anforderungen. Er analysiert die Rahmenbedingungen für Factoring, berät Sie als künftigen Factoring-Nutzer und erarbeitet eine passgenaue Lösung.

– Bei der Wahl der richtigen Factoring-Art ist gute Beratung essenziell, weiß Wolfgang Roell.

Vier Varianten, eine Entscheidung: Welche Form kommt für wen infrage?

Sie möchten neben der Liquidität und der Sicherheit vor Forderungsausfällen auch den administrativen Aufwand in Ihrem Unternehmen verringern? Dann ist Full-Service-Factoring das Produkt der Wahl für Sie.

Möchten Sie die Kontrolle über das Mahnwesen lieber im eigenen Unternehmen behalten? Dann ist Part-Service-Factoring das geeignete Produkt.

Sie möchten nicht alle Forderungen verkaufen, weil manche Ihrer Debitoren Zahlungsziele von beispielsweise nur bis zu 10 Tagen haben? Dann sollten Sie Auswahl-Factoring nutzen.

Ihr Unternehmen ist IT-technisch top aufgestellt, Sie haben eine gute personelle Ausstattung und die Zahlungen werden täglich (auch bei Krankheit und Urlaub) gebucht? Dann können Sie guten Gewissens zu Inhouse-Factoring greifen.

Fazit

Wenn Sie sich die oben genannten Fragen stellen und entsprechend beantworten, sind Sie schon ein gutes Stück weiter. Aber ein guter Factoring-Anbieter stülpt nicht einfach ein Produkt über Ihre Anforderungen. Er analysiert die Rahmenbedingungen für Factoring, berät Sie als künftigen Factoring-Nutzer und erarbeitet eine passgenaue Lösung. Sie müssen von Beginn an ein gutes Gefühl haben, denn nur so lässt sich eine vertrauensvolle, langfristige Zusammenarbeit erfolgreich gestalten.


Wolfgang Roell

Seit 2011 gehört Wolfgang Roell zum Team der EKF Finanz Frankfurt GmbH und leitet den Bereich Marketing und Vertrieb. Das 1927 gegründete Unternehmen, führendes Mitglied im Bundesverband Factoring für den Mittelstand, bietet unterschiedliche, auf den Kunden zugeschnittene Leistungen an – von Part-Service-, Auswahl- und Inhouse-Factoring bis hin zum Full-Service-Factoring, unter anderem speziell für die Personaldienstleistung.

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