22.05.2023
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Werteorientiertes Leadership: Die Grundlage für gute Führung

  • Ohne Leadership ist jede Führung beliebig. Beliebige Führung wiederum verringert die Arbeitgeberattraktivität.
  • Heutzutage – und aller Voraussicht nach auch in Zukunft – kämpfen immer mehr Unternehmen mit der Herausforderung, passende Mitarbeitende zu finden. Umso wichtiger ist es, die eigenen Teammitglieder langfristig zu halten, um hohe Rekrutierungskosten und wertschöpfende Ausfallzeiten zu vermeiden.
  • Kurzum: Schlechte Führung kann für Unternehmen richtig teuer werden. Mit welchen Strategien Sie die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden steigern, erfahren Sie im Blogbeitrag von Marcel Speker, Direktor des Ludwig-Windthorst-Hauses in Lingen (Ems).

Onboarding. Active Sourcing. Scalable. – Wer kennt sie nicht, die vielen Fachbegriffe im Personalwesen, vorzugsweise aus dem Englischen, die einfach besser klingen als ihre deutschen Übersetzungen. Ein Begriff, der ebenfalls aktuell in aller Munde ist, gehört für mich jedoch nicht in diese Kategorie: Leadership. Denn Leadership ist weit mehr, als nur die englische Übersetzung des deutschen Wortes „Führung“. Während „Führung“ eher im Individuellen und Konkreten stattfindet, bedeutet „Leadership“, wenn es im deutschen Sprachgebrauch verwendet wird, häufig das kulturelle Verständnis vom Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen. Und genau dieses Verständnis ist mit Blick auf Atmosphäre und Wertschätzung im Team prägend. – Was bedeutet das konkret?

Leadership ist Kultur

Leadership ist Unternehmenskultur. Es ist eine Einstellung, die in der Führung zum Tragen kommt. Wer sich auf bestimmte Werte und Umgangsweisen im Leadership vereinbart, wird diese in der Führung anwenden. Deswegen korrespondieren Leadership und Leitbild idealerweise ganz eng miteinander, denn im Leitbild sind nicht nur die Unternehmensziele, sondern auch die Werte festgelegt, die das Unternehmen oder die Institution verkörpern möchte. Und auch wer einen detaillierten Leitbildprozess scheut, ist dennoch gut beraten, sich zumindest über sein individuelles Leadership-Verständnis klar zu werden. Denn Leadership entscheidet über die Wirkung der eigenen Aufrichtig- und Glaubwürdigkeit und wird so zum Gradmesser letztlich auch der Arbeitgeberattraktivität.

Marcel Speker

Leadership ist Kostenfaktor

Damit geht die Kettenreaktion weiter: Die Arbeitgeberattraktivität wirkt sich auf die Wechselbereitschaft aus. Eine geringe Wechselbereitschaft ist gleich in mehrfacher Hinsicht ein entscheidender Kostenfaktor, weil es Rekrutierungskosten und wertschöpfende Ausfallzeiten gleichzeitig reduziert. Wichtig dabei: Kollektives und individuelles Leadership-Verständnis müssen zusammenpassen. Oder anders: Eine Führungskraft, die nicht ins kollektive Leadership-Verständnis passt, kann noch so qualifiziert sein – sie wird dem Unternehmen mehr schaden als nützen. Die Investition in Fortbildung über die verschiedenen Leadership-Ansätze und vielleicht sogar Prozessbegleitung bei der Erarbeitung und/oder Implementierung eines Leadership-Konzeptes wird sich immer rechnen. Das bedeutet in der Konsequenz: Schlechte Führung wird für Unternehmen in aller Regel richtig teuer.

Leadership ist Klarheit

Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem Eines: Seien Sie transparent und konsequent. Diese Klarheit ist notwendig, wenn Leadership einen positiven Effekt entfalten soll. Transparenz bedeutet, einerseits das eigene Leadership-Verständnis klar zu beschreiben und zu offen zu kommunizieren oder zumindest erkennbar zu machen und so andererseits Vertrauen in Ihre deswegen nachvollziehbaren Entscheidungs- und Verhaltensweisen zu gewinnen. Konsequenz heißt: Behandeln Sie im Prinzip alle Kolleginnen und Kollegen gleich. Sie werden nie tatsächlich alle Kolleginnen und Kollegen gleichbehandeln und das wäre auch nicht gut oder richtig, weil Sie natürlich der Individualität der Personen Rechnung tragen müssen. Tun Sie es aber im Prinzip – also in allen grundsätzlichen Dingen. Denn eine Belegschaft hat sehr gute Sensoren dafür, ob sie gerecht behandelt wird.


Über den Autor:

Marcel Speker ist Direktor des Ludwig-Windthorst-Hauses. Die Bildungseinrichtung setzt sich mit ihrem Programm LEADERSHIP@LWH mit den verschiedensten Aspekten der werteorientierten Führung aber auch anderen allgemeinen Leadership-Themen auseinander. Die eigens für dieses Programm entwickelten Fortbildungen richten sich speziell an Führungskräfte. Speker kennt die Anforderungen der Unternehmen gut aus seinen vorherigen beruflichen Tätigkeiten. Er war knapp 20 Jahre in verschiedenen Funktionen und Zuständigkeiten bei Arbeitgeberverbänden der Personaldienstleistung und der Metall- und Elektroindustrie auf Regional-, Landes- und Bundesebene tätig. In diesen Funktionen arbeitete er unter anderem in Gremien der BDA, des BDI, von Gesamtmetall und des Instituts der deutschen Wirtschaft mit. Darüber hinaus hatte er einige Jahre einen Lehrauftrag für Arbeitsmarktpolitik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Direkter Kontakt zum Autor: speker@lwh.de | Mehr Infos zum Projekt: www.lwh-leadership.de

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