Den nächsten Karriereschritt einleiten: Weiterbildung für die Personaldienstleistung

  • Themen wie Digitalisierung, Arbeitsmarktwandel und Fachkräftemangel stellen Personaldienstleister vor immer neue Herausforderungen.
  • Um mit dem schnelllebigen Markt Schritt zu halten, müssen Personaldienstleister nicht nur ihr Fachwissen, sondern auch ihre persönlichen Kompetenzen kontinuierlich erweitern.
  • Mit einem gemeinsamen Projekt bieten der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) und die Fernuni Hagen der Branche genau diese Gelegenheit: Sie haben das Studium „Modulares Karriereprogramm für die Personaldienstleistungsbranche“ ins Leben gerufen.
  • Welche Inhalte Bestandteil der akademischen Weiterbildung sind und welchen Mehrwert das Studium für Personaldienstleister bringt – darüber haben wir mit Prof. Dr. Jens Große, Leiter des Fachbereichs für Bildung und Personal sowie Qualifizierung beim iGZ, gesprochen.

arbeitsblog: Der Arbeitsmarkt befindet sich im Wandel. Über die aktuellen und künftigen Herausforderungen wie Fachkräftemangel, War for Talent und die damit einhergehenden veränderten Bedingungen im Recruiting wird in den Medien, aber auch auf Branchenveranstaltungen oftmals diskutiert. Denn sie haben mitunter starke Auswirkungen auf die Zeitarbeit. Besteht Ihrer Meinung nach Weiterbildungsbedarf in der Branche?

Prof. Dr. Jens Große: Ja, auf jeden Fall, wobei man Weiterbildung in der Zeitarbeit natürlich immer differenziert betrachten muss: für die angestellten Mitarbeitenden beim Personaldienstleister und die Mitarbeitenden, die an das Kundenunternehmen überlassen werden. Aktuell scheint mir der Schwerpunkt der Bildungsaktivitäten bei den Mitarbeitenden in den Zeitarbeitsunternehmen zu liegen – da setzt auch unser Studium an. Die andere Zielgruppe gehen wir aber auch noch an.

arbeitsblog: Welches Wissen brauchen Personaldienstleister, um langfristig am Markt zu bestehen? Welche Kenntnisse sind essenziell – und können Sie einschätzen, wie es um diese Kenntnisse aktuell steht? Verfügen Branchenvertreter darüber?

Prof. Dr. Jens Große: Die Branche ist sehr selbstkritisch, das finde ich positiv. Unter anderem steht aktuell das Thema des professionellen digitalen Recruitings ganz oben auf der Liste – das ist insbesondere für die kleineren Unternehmen nicht einfach, die auch auf absehbare Zeit keine eigene digitale Abteilung haben werden.

arbeitsblog: In diesem Bereich besteht also Nachholbedarf? War das mit einer der Gründe, wieso Sie das Studium „Modulares Karriereprogramm für die Personaldienstleistungsbranche“ ins Leben gerufen haben?

Prof. Dr. Jens Große: Gute Frage, sicherlich war der nötige digitale Impuls nicht das ausschließliche Kriterium. Aber natürlich spielt letztlich die Digitalisierung auch beim Studium eine zentrale Rolle – schließlich findet es rein online basiert statt. Grundsätzlich ging es aber darum, einen weiterbildenden akademischen Einstieg für die Branche zu etablieren.

Die Branche ist sehr selbstkritisch, das finde ich positiv. Unter anderem steht aktuell das Thema des professionellen digitalen Recruitings ganz oben auf der Liste.

– Prof. Dr. Jens Große

Prof. Dr. Jens Große (Foto: iGZ)

arbeitsblog: Mit dem Studium bieten der iGZ und die Fernuni Hagen eine auf die Branchenbedürfnisse zugeschnittene Weiterbildung an. Was erwartet engagierte Branchenvertreterinnen und -vertreter, die sich für das Studium anmelden?

Prof. Dr. Jens Große: Ein spannendes, inhaltsreiches Online-Studium mit vier Themenblöcken: Grundlagen der Personaldienstleistung, rechtliche, HR- und Vertriebsthemen. Darüber hinaus natürlich auch die Möglichkeit, sich über die Studiengruppe zu vernetzen – schließlich haben 27 Studierende den Start im Oktober gewagt.

arbeitsblog: Zu den Inhalten des Studiums gehören zum einen die Vermittlung umfassender fachlicher Expertise, zum anderen aber auch die persönliche Weiterentwicklung und die Vorbereitung auf die Übernahme von mehr Verantwortung. Welche Perspektiven eröffnen sich Absolventinnen und Absolventen des Programms?

Prof. Dr. Jens Große: Wir gehen davon aus, dass für manchen der Studierenden damit der erste richtige oder bereits der zweite Karriereschritt eingeleitet wird: beispielsweise in Richtung Teamleitung. Ich rechne aber auch damit, dass einige Teilnehmende nach dem absolvierten Zertifikatsstudiums den grundständigen, vollakademischen Schritt in Richtung Bachelor gehen werden.

arbeitsblog: Vor einigen Wochen startete das neue Semester. Gibt es bereits Rückmeldungen, wie das Studium ankommt?

Prof. Dr. Jens Große: Ja – und zwar sehr klar und deutlich in einer positiven Richtung. Mit dem Umfang und den Themen haben wir offensichtlich genau die Erwartungen der Teilnehmenden getroffen. Alle sind motiviert dabei – bisher hat noch keiner online gefehlt. Das sagt alles.

arbeitsblog: Gibt es bereits Pläne für die Zukunft, beispielsweise die Erweiterung des Programms oder die Einführung eines weiteren Studiengangs?

Prof. Dr. Jens Große: Ja, intern machen wir uns bereits erste Gedanken – quasi schon parallel zu ersten Studiengruppe. Konkret werden wir dann mit unseren Planungen im kommenden Jahr.

 

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Prof. Dr. Jens Große

Als Leiter des Fachbereichs für Bildung und Personal sowie Qualifizierung beim Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) ist Prof. Dr. Jens Große für den Aufbau, die Konzeption und die Koordination von Bildungsmaßnahmen für die iGZ-Mitgliedsunternehmen verantwortlich.

 

Weitere Informationen zum Studium „Modulares Karriereprogramm für die Personaldienstleistungsbranche“  finden Sie auf der iGZ-Website.

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