14.02.2023 Redaktion arbeitsblog
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Den Umsatz in zwei Jahren vervielfacht: Eine PDL-Erfolgsgeschichte aus der Praxis

  • Kevin Heerschlag hat sich mitten in der Corona-Krise mit dem eigenen Unternehmen selbstständig gemacht und befindet sich seitdem – allen schwierigen Umständen zum Trotz – auf Erfolgskurs.
  • Würde der Unternehmer seinen Weg auch anderen empfehlen, die mit dem Gedanken spielen ein eigenes Unternehmen zu gründen? Im arbeitsblog-Interview berichtet der geschäftsführende Gesellschafter der HWN Dynamics Personaldienstleistungen GmbH von seinen Erfahrungen. Sein Fazit: „Ich kann nur jedem raten: Wenn ein eigenes Unternehmen wirklich das ist, was man unbedingt will, dann sollte man sich nicht durch nichts aufhalten lassen.“
  • Starkes Wachstum ist gerade in den ersten Jahren nach Unternehmensgründung natürlich besonders wichtig. Doch es bringt auch neue Herausforderungen mit sich – etwa die kontinuierliche, zuverlässige Finanzierung. Was dies angeht, hat sich HWN Dynamics für Factoring und die Zusammenarbeit mit EKF Finanz Frankfurt entschieden. Warum, erklärt Kevin Heerschlag im Interview.

arbeitsblog: Herr Heerschlag, wie ist es Ihnen und Ihrem Unternehmen seit unserem Interview 2021 ergangen?

Kevin Heerschlag: Was soll ich sagen? Hervorragend wäre wahrscheinlich noch untertrieben. Das Ganze hat eine solche Dynamik angenommen, das hätte ich selbst in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet.

arbeitsblog: Was meinen Sie genau damit?

Kevin Heerschlag: Als ich 2020 die HWN Dynamics gegründet habe, wollte ich relativ kurzfristig eine gewisse Größe (sowohl auf den Umsatz als auch auf die Mitarbeiterzahl bezogen) erreichen, um möglichst schnell schwarze Zahlen zu generieren. Das ist mir bereits im ersten Jahr gelungen bzw. meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Auch als die Pandemie losging, habe ich nie daran gezweifelt, dass die Unternehmensgründung zu 100 % die richtige Entscheidung war. Ich hatte eine Vision und der bin ich gefolgt. Ich weiß, wo meine Stärken liegen – und genau darauf habe ich vertraut.

arbeitsblog: Das heißt, Sie würden Ihren Weg auch anderen empfehlen?

Kevin Heerschlag: Ja. Aber man sollte zuvor genau in sich hineinhören und für sich eine Frage beantworten: Bin ich wirklich der Unternehmertyp? Es ist ein Unterschied, ob man als angestellter Disponent agiert – und sei man auch noch so gut – oder ob man selbst die Verantwortung hat und Mitarbeiter organisatorisch wie auch persönlich führt. Wenn man das mit einem klaren ja beantworten kann, sollte man nicht zaudern.

 

„Man sollte zuvor genau in sich hineinhören und für sich eine Frage beantworten: Bin ich wirklich der Unternehmertyp? Wenn man das mit einem klaren ja beantworten kann, sollte man nicht zaudern.“.

Kevin Heerschlag

Kevin Heerschlag

arbeitsblog: Zurück zur weiteren Entwicklung der HWN Dynamics. Wie schafft es ein Unternehmen, in diesen unruhigen Zeiten am Markt zu bestehen?

Kevin Heerschlag: Auf das Thema Fachkräftemangel muss ich an dieser Stelle sicherlich nicht näher eingehen. Aber unsere Philosophie, Menschen in den Mittelpunkt zu rücken und den Fokus auf Werte wie Menschlichkeit, Kompetenz und Teamgeist zu legen, kam uns da sicherlich gelegen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich keine Ich AG bin, sondern dass wir das Ganze als Team wuppen – jeder bringt seine individuellen Stärken ein – und das hat, zumindest bisher, hervorragend funktioniert. Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen, wir haben es geschafft viele Fachkräfte für uns zu gewinnen. Und das hat meiner Meinung nach auch mit unserer Philosophie zu tun, die wir nicht einfach auf ein Stück Papier geschrieben haben, sondern die wir genau so leben. Und das spüren die Fachkräfte – sie merken, dass sie Teil unseres Teams sind. Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin kein Philosoph. Und für unsere Philosophie werden wir auch nicht bezahlt. Unser Job ist es, unsere Mitarbeiter in Lohn und Brot zu bringen. Erst dann wird die ganze Sache rund und alle haben profitiert. Aber so ganz falsch liegen wir da, glaube ich, mit unserer Philosophie trotzdem nicht.

arbeitsblog: Sie hatten es bereits angedeutet: Sie konnten nicht nur am Markt bestehen, sondern haben auch ein überdurchschnittliches Wachstum hingelegt, trotz Pandemie und Fachkräftemangel – wie geht das?

Kevin Heerschlag: Wir haben unseren Umsatz aus 2021 tatsächlich vervielfacht. Da kommt uns natürlich ein bisschen zupass, dass wir größtenteils in einer Nische im Gesundheitssektor unterwegs sind. Dieser Bereich hat gerade in den vergangenen beiden Jahren viele Mitarbeiter verloren, die aus der Branche ausgeschieden sind. Da werden hängeringend Fachkräfte gesucht, die wir nun einmal anbieten können.

„Ich will unser Unternehmen intern nicht zu sehr (auch nicht in starken Wachstumsphasen) mit Tätigkeiten aufblähen, die andere viel besser können als wir, sondern mich vielmehr auf unsere Kernkompetenzen fokussieren.“

Kevin Heerschlag

arbeitsblog: Aber mehr Umsatz, mehr Mitarbeiter, damit sind doch sicherlich auch Veränderungen im Unternehmen einhergegangen?

Kevin Heerschlag: Das ist natürlich wahr. Die innere Organisation, die administrativen Abläufe und natürlich auch die Finanzierung sind an solche Gegebenheiten anzupassen. In Sachen Finanzierung war für mich von Beginn an klar, dass ich das weitgehend über Factoring darstellen will, da ich ja bereits positive Erfahrungen damit gemacht hatte.

arbeitsblog: Hätten Sie hierfür ein Beispiel?

Kevin Heerschlag: Der Factor übernimmt auf Wunsch das komplette Debitorenmanagement, mit dem ich mich nicht herumschlagen möchte. Und genau das ist mir wichtig: Ich will unser Unternehmen intern nicht zu sehr (auch nicht in starken Wachstumsphasen) mit Tätigkeiten aufblähen, die andere viel besser können als wir, sondern mich vielmehr auf unsere Kernkompetenzen fokussieren.

arbeitsblog: Aber wäre eine Bankenfinanzierung nicht dennoch die einfachere Variante gewesen?

Kevin Heerschlag: Bankenfinanzierung, ja gerne. Wenn Sie mir eine Bank nennen, die ein Start-up ohne Sicherheiten finanziert, das auch noch stark wächst? Klar haben wir eine Hausbank und natürlich spricht man auch mit der Hausbank darüber. Aber was soll ich mit einer KK-Linie von 20 oder 50 TE, die am besten noch mit einer persönlichen Bürgschaft hinterlegt werden muss? Das bringt uns nicht weiter. Mein Kapital sind meine Mitarbeiter und die Kontakte zu meinen Kunden. Und das sind keine Sicherheiten, auf die eine Bank abstellt oder abstellen kann.

arbeitsblog: Der Factor verlangt doch bestimmt auch Sicherheiten?

Kevin Heerschlag: Für meinen Factor sind zunächst einmal die Forderungen die Sicherheiten, die er bewertet. Und ja, auch hier muss ich eine Art Bürgschaft hinterlegen. Die bezieht sich aber auf die Verität der Forderungen, also darauf, ob die Forderung rechtlichen Bestand hat. Zu gut Deutsch, ob jeder Rechnung, die ich dem Factor einreiche, auch eine Leistung zugrunde liegt. Und dafür kann ich meine Hand ins Feuer legen.

Der Vorteil beim Factoring ist die umsatzkongruente Finanzierung. Mach ich mehr Umsatz, erhalte ich auch mehr Liquidität, die ich bei steigenden Umsätzen, vielleicht noch verbunden mit steigenden Zahlungszielen, dringend benötige, um die Löhne, Krankenkassen, BG und das Finanzamt zu bezahlen – und zwar unabhängig davon, wann meine Kunden zahlen. Ein unschätzbarer Vorteil. Steigt mein Finanzierungsbedarf, steigt auch mein Finanzierungsrahmen.

arbeitsblog: Und was geschieht denn, wenn ein Kunde tatsächlich nicht zahlen kann und ausfällt?

Kevin Heerschlag: Da die Factoring-Zusammenarbeit damit einhergeht, dass meine Forderungen gegen mögliche Ausfälle abgesichert sind, ist das für die HWN Dynamics kein Thema. Das ist einer der Gründe, warum wir uns auf die Expansion konzentrieren konnten und auch weiter können. Wenn der Factor uns grünes Licht gibt, können wir unsere Mitarbeiter ohne Risiko bei den jeweiligen Kunden einsetzen. Und die daraus resultierenden Umsätze/Forderungen sind finanziert. Das hat unser starkes Wachstum der vergangenen beiden Jahre erst möglich gemacht.

arbeitsblog: Welche Prognose wagen Sie für 2023?

Kevin Heerschlag: Ich gehe weiterhin von einem Wachstum für die gesamte Branche aus. Ich denke, die Unternehmen sind gut aufgestellt und haben die Jahre der Pandemie gut überstanden. Zudem sehen die gesamtwirtschaftlichen Zahlen für 2023 mittlerweile ja gar nicht mehr so düster aus. Für die HWN Dynamics kann ich sagen, dass der Wachstumspfad, auf den wir uns begeben haben, weitergeht und wir die Herausforderungen, die uns 2023 bringen wird, gerne annehmen.

arbeitsblog: Herr Heerschlag, vielen Dank für das Interview!

Zusätzliche Infos:

Über HWN Dynamics Personaldienstleistungen GmbH

Die HWN Dynamics Personaldienstleistungen GmbH ist ein Mitte März 2020 gegründetes Zeitarbeitsunternehmen mit Sitz im Rhein-Main-Gebiet. Das Motto der jungen Firma lautet: Personaldienstleistung mal anders. Zu den Geschäftsfeldern des Unternehmens gehören die Direktvermittlung und Arbeitnehmerüberlassung von Fachkräften im gewerblichen und medizinischen Bereich.

Über EKF Finanz Frankfurt

Seit über 25 Jahren arbeitet der Spezial-Finanzdienstleister intensiv mit mittelständischen Personaldienstleistern zusammen. EKF verschafft seinen Kunden sofortige Liquidität durch den Kauf und die Bevorschussung der Forderungen. Dabei bietet EKF Finanz Frankfurt Lösungen an, die auf den jeweiligen Bedarf des Kunden zugeschnitten sind – von Full- und Part-Service- über Auswahl- und Inhouse- bis hin zu Reverse-Factoring.

 

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