Die Zeitarbeitsbranche leidet unter der Konjunkturflaute
23. Oktober 2025 | WirtschaftsWoche
Die deutsche Zeitarbeitsbranche kämpft mit massiven Umsatzrückgängen und einer steigenden Zahl von Insolvenzen. Doch welche Unternehmen stehen besonders unter Druck?
Eine Analyse der Wirtschaftsauskunftei Creditreform verdeutlicht, dass die Zeitarbeit großer Verlierer der Rezession ist. Der Umsatz der Zeitarbeitsbranche ist im zweiten Quartal 2025 um 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken, nach einem Rückgang von elf Prozent Anfang 2025. Hauptgrund ist die Krise in der Industrie: Unternehmen bauen eher externes Personal ab als die Stammbelegschaften. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Zahl der Insolvenzen wider: Allein in den ersten sechs Monaten 2025 meldeten 63 Firmen Insolvenz, im gesamten Vorjahr waren es bereits 120. Die angespannte Lage zeigt sich auch bei der Finanzierung der Unternehmen: Die Eigenkapitalausstattung liegt unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt, nur rund die Hälfte der Zeitarbeitsfirmen gilt als solide finanziert. Besonders mittelständische Unternehmen, die überwiegend Helfer*innen vermitteln, stehen unter Druck. Bürokratische Anforderungen und gesetzliche Auflagen belasten die Branche zusätzlich.