24.01.2023
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Diese Recruiting-Trends dürfen Sie 2023 nicht verpassen

  • Die Rekrutierung passender Mitarbeitender kann heutzutage mitunter zu Sisyphusarbeit mutieren. Das gilt in besonderem Maße für Personaldienstleister, die sich sowohl gegen weitere Unternehmen der eigenen Branche durchsetzen müssen als auch gegen Arbeitgeber, die Stellen direkt besetzen.
  • Um der Konkurrenz stets einen Schritt voraus zu sein, müssen Personaldienstleister die aktuellen Entwicklungen im Blick behalten und künftige Trends schnell identifizieren.
  • Wir haben die wichtigsten Stichworte für Sie recherchiert und in einer kompakten Übersicht zusammengefasst.

Dass man Fach- und Nachwuchskräfte heutzutage nicht mehr mit dem kostenlosen Kaffee im Büro locken kann, brauchen wir Ihnen nicht zu erklären. Stattdessen legen Mitarbeitende Wert auf Flexibilität, Remote-Work und Möglichkeiten zur Entfaltung der eigenen Stärken und Kompetenzen.

1. Suchen Sie Mitarbeitende mit Power Skills!

Hard Skills, Soft Skills, jetzt noch Power Skills? Was soll denn das sein?

Immer häufiger ist in HR-Kreisen von „Power Skills“ die Rede – oder wörtlich übersetzt „Machtkompetenzen“. Was außergewöhnlich klingt, beschreibt letztendlich auch eine Art Soft Skills. Es handelt sich um Fähigkeiten wie Kreativität oder Anpassungsvermögen – also um Talente, die es Mitarbeitenden erlauben, bei Bedarf verschiedene Bereiche abzudecken, auch wenn diese nicht ihrer eigentlichen Qualifikation entsprechen. Genau hier können Sie Ihre Erfahrung einsetzen und beim Kundenunternehmen punkten, indem Sie Kandidatinnen und Kandidaten auswählen, die vielleicht nicht den passenden Abschluss mitbringen – und dennoch langfristig ein Gewinn für das Unternehmen sind.

2. Um die Ecke denken: Erschließen Sie neue Zielgruppen!

Damit sind wir thematisch beim zweiten wichtigen Aspekt angelangt. Derzeit fehlen den Unternehmen in so gut wie allen Branchen Mitarbeitende – und die Prognosen sehen nicht viel besser aus. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht davon aus, dass die Zahl der Erwerbsfähigen bis zum Jahr 2035 um weitere sieben Millionen Menschen sinken wird.

Zahlen dieser Größenordnung machen deutlich: Wir sprechen schon lange nicht mehr von Fachkräfte-, sondern viel mehr von Arbeitskräftemangel. Vor diesem Hintergrund gewinnen nicht nur die sogenannten Power Skills an Bedeutung, sondern auch die Erschließung neuer Zielgruppen. Dieser Aspekt umfasst zum einen Menschen mit unpassender oder fehlender Qualifikation, zum anderen Bevölkerungsgruppen, die aktuell zu wenig Berücksichtigung finden – unter anderem Frauen, ältere Menschen, aber auch Fachkräfte aus dem (im Falle der Zeitarbeit EU-)Ausland oder Geflüchtete.

Generell profitieren Sie an der Schnittstelle zwischen Menschen und Unternehmen von zwei Faktoren. Auf der einen Seite sind Arbeitgeber aufgrund der schwierigen Recruiting-Lage eher dazu bereit, über den Tellerrand zu schauen. Auf der anderen Seite äußern vor allem jüngere Mitarbeitende eine hohe Bereitschaft, Herausforderungen in neuen Branchen anzunehmen. Nach Angaben der Jobplattform Stepstone gab es allein im ersten Halbjahr 2022 so viele Suchanfragen mit dem Begriff „Quereinstieg“ wie im gesamten Jahr 2021.

3. Daten, Daten, Daten … Sie brauchen mehr Daten – und ein bisschen KI

Digitalisierung an sich ist schon lange kein Trend, sondern viel mehr ein Teil des Alltags und eine Notwendigkeit. Doch dieses Thema geht Hand in Hand mit den bereits genannten zwei Punkten. Denn: Je flexibler die Arbeits- und Recruitingwelt ist, je komplexer die Anforderungen der Unternehmen sind, umso wichtiger ist es für Sie als Personaldienstleister, möglichst schnell große Datenmengen durchforsten zu können. Sie müssen dazu in der Lage sein, mit geringem Aufwand Kandidatenprofile zu vergleichen und zuverlässig zu bestimmen, wer für welche Stelle infrage kommt. Nur so können Sie spontan auf neue Anfragen reagieren und sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen.

Hier kommt die Künstliche Intelligenz ins Spiel. Welchen Beitrag sie leisten kann, darüber haben wir bereits im Interview mit Marco Reinhardt von Textkernel berichtet.

4. Um TikTok kommen Sie kaum herum …

Zugegeben, diese Aussage ist etwas überspitzt. Doch was unumstritten ist: Soziale Netzwerke sind aus einem zukunftsorientierten Recruiting nicht mehr wegzudenken. Doch alle paar Wochen einen Post vorzubereiten und diesen im Gießkannenprinzip auf allen Kanälen zu streuen, ist wenig zielführend. Einer Studie des Beratungs- und Marktforschungsunternehmens Trendence zufolge verlieren aktuell die großen Netzwerke wie Facebook, Xing oder LinkedIn an Reichweite, während andere Social-Media-Kanäle wie Twitter, TikTok, Pinterest oder Reddit User gewinnen. Was Sie bei diesen Plattformen allerdings berücksichtigen müssen: Sie kommen viel diversifizierter zum Einsatz – je nach Fall und Nutzungsszenario.

Unser Tipp: Setzen Sie sich im ersten Schritt mit Ihrer Zielgruppe auseinander. Wer sind sie und wo sind sie zu finden? Hierzu noch ein paar Zahlen: Laut Statista nutzen rund 60 Prozent der Menschen zwischen 20 und 29 Jahren TikTok; bei den 30- bis 39-Jährigen sind es 48 Prozent. Gerade bei der Rekrutierung von Nachwuchskräften lohnt es sich also tatsächlich, sich mit diesem Netzwerk auseinanderzusetzen.

5. Candidate Journey ist mehr als nur eine Floskel!

Bleiben wir beim Thema Zielgruppe. Die Aufmerksamkeit potenzieller Mitarbeitender über die passenden Kanäle zu gewinnen, ist nur die halbe Miete. Wenn Ihnen die Kandidatinnen und Kandidaten mitten im Bewerbungsprozess abspringen, haben Sie dennoch nichts gewonnen. Heute wie in Zukunft ist es essenziell, eine angenehme Candidate Journey sicherzustellen. Überprüfen Sie Ihre Prozesse regelmäßig und überarbeiten Sie diese bei Bedarf. Reagieren Sie auf die Bedürfnisse der Jobsuchenden. So kann etwa die Einführung neuer Möglichkeiten zur Bewerbung – etwa über WhatsApp – Ihre Erfolgsquoten deutlich erhöhen.

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