30.06.2025

Höherer Mindestlohn spart dem Staat Milliarden – aber nicht ohne Risiken

30. Juni 2025 | Handelsblatt

Der Mindestlohn steigt bis 2027 auf 14,60 Euro. Davon profitieren nicht nur Beschäftigte, sondern auch der Staat. Expert*innen rechnen mit Einsparungen in Milliardenhöhe.

Ab Januar 2026 steigt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland auf 13,90 Euro, ein Jahr später auf 14,60 Euro. Laut Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) spart der Staat dadurch jährlich mehrere hundert Millionen Euro bei den Bürgergeld-Ausgaben. Zusätzlich profitiert er durch höhere Steuereinnahmen und Sozialabgaben. In der Summe könnten sich die staatlichen Mehreinnahmen auf mehrere Milliarden Euro belaufen. Rund fünf bis sechs Millionen Beschäftigte dürften direkt von den Erhöhungen profitieren. Grundlage für die Einsparungen ist die sinkende Zahl an Aufstocker*innen, die durch den höheren Lohn keinen Anspruch mehr auf Bürgergeld haben. Allerdings warnt Weber: Die Effekte seien nicht automatisch positiv – Arbeitsplatzverluste, sinkende Gewinne und damit geringere Steueraufkommen könnten dem entgegenwirken. Die Mindestlohnkommission müsse diese komplexe Balance bei künftigen Entscheidungen berücksichtigen.

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