Immer mehr junge Menschen ohne Ausbildung trotz Fachkräftemangel
24.04.2025 | IAB
Trotz des zunehmenden Fachkräftemangels steigt in Deutschland seit Jahren die Zahl junger Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Sowohl die Zuwanderung als auch vermehrte Ausbildungsabbrüche spielen eine zentrale Rolle.
Zwischen 2013 und 2024 stieg die Zahl der 20- bis 34-Jährigen ohne Berufsausbildung auf 1,6 Millionen. Damit erhöhte sich bei jungen Menschen der Anteil an den nicht formal Qualifizierten (nfQ) um drei Prozentpunkte auf 13 Prozent. Das zeigt eine Auswertung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Ein wesentlicher Grund sei die veränderte Bevölkerungsstruktur durch Zuwanderung, insbesondere durch Fluchtmigration, aber auch durch Migration aus EU-Staaten. Ein weiterer Grund für den Anstieg des nfQ-Anteils sind die häufigeren Ausbildungsabbrüche – deren Quote hat sich seit 2005 mehr als verdoppelt und liegt aktuell bei über 20 Prozent. Zudem könnte die gestiegene Attraktivität von Helferjobs infolge höherer Mindestlöhne junge Menschen von einer Ausbildung abhalten. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, empfehlen die Forscher verstärkte Fördermaßnahmen für nicht formal Qualifizierte, insbesondere für Zugewanderte.