22.09.2025

Jobcenter-Mitarbeitende befürworten hohe Kürzungen, zweifeln aber an Einsparpotenzial

22. September 2025 | IAB

Viele Jobcenter-Beschäftigte wünschen sich hohe Leistungsminderungen beim Bürgergeld, um mehr Bürgergeld-Berechtigte zu Teilnahme an Beratungsterminen zu bewegen. Gleichzeitig halten sie die komplexen Voraussetzungen für die Umsetzung von 100-Prozent-Kürzungen für unrealistisch.

Eine Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt, dass die Mehrheit der Jobcenter-Mitarbeitenden hohe Kürzungen unterstützt, um Bürgergeld-Empfänger ins Jobcenter zu bringen. Weniger stark ausgeprägt ist die Hoffnung, dass 100-Prozent-Kürzungen die Arbeitsmarktchancen verbessern. Als praktikable Alternative sehen viele vorläufige Zahlungseinstellungen, bei denen Geld zunächst zurückgehalten und später nachgezahlt wird. Die tatsächlichen Einsparungen für den Bundeshaushalt werden vermutlich gering ausfallen, da hohe Kürzungen selten umgesetzt werden und viel Verwaltungsaufwand erfordern. Insgesamt fehlt laut IAB ein klarer Nachweis, dass höhere Sanktionen wirksamer sind als niedrigere, während die negativen Folgen für Betroffene deutlich gravierender sein können.

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