So schaden hohe Mieten dem Arbeitsmarkt
13. Oktober 2025 | ifo Institut
In Deutschlands Großstädten steigen die Mieten bei Neuverträgen stark, während Bestandsmieten stabil bleiben. Das hat negative Folgen für den Arbeitsmarkt und die wirtschaftliche Entwicklung dieser Städte.
Eine aktuelle Studie des ifo-Instituts zeigt, dass neue Mietverträge in den sieben größten Städten im Schnitt 48 Prozent teurer sind als Bestandsmieten, in Berlin sogar 70 Prozent. Seit 2013 stiegen Neuvertragsmieten um rund 75 Prozent, während Bestandsmieten moderat zulegten (+35 Prozent). Die hohe Differenz sorgt dafür, dass viele Menschen in ihren alten Wohnungen bleiben, selbst wenn diese nicht mehr zu ihrer Lebenssituation passen. Sie ziehen seltener in andere Städte oder Stadtteile, um neue Arbeitsplätze anzunehmen, was die Flexibilität und Verfügbarkeit von Arbeitskräften für den Arbeitsmarkt einschränkt. Haushalte mit niedrigem Einkommen geben bei Neuverträgen inzwischen fast 50 Prozent ihrer Einkünfte für Miete aus. Die Forscher fordern politische Maßnahmen wie niedrigere Baukosten, schnellere Genehmigungen, gezielte Förderung bezahlbarer Wohnungen und effizientere Nutzung des Bestands. Eine reine Mietpreisregulierung allein löst das Problem nicht, betonen sie.