12.04.2022 Wolfgang Roell

Wachstumsboost mit dem richtigen Finanzierungsmix

  • Firmen der Zeitarbeitsbranche wollen in den kommenden Jahren weiterwachsen und verstärkt in Digitalisierung investieren.
  • Wolfgang Roell, Leiter Marketing und Vertrieb bei EKF Finanz Frankfurt, ist überzeugt, dass Liquidität dabei unverzichtbar ist.
  • Um diese sicherzustellen, macht es Sinn, sich Gedanken über einen Finanzierungsmix zu machen.
  • Neben klassischen Krediten bieten Factoring oder Leasing attraktive Möglichkeiten.

Bekanntlich ist aller Anfang schwer. Das gilt auch für Firmen in der Personaldienstleistungsbranche. Doch auch, wenn der Start erfolgreich gelungen ist, ist der weitere Weg meist nicht einfach. Denn auch nachdem sich ein Unternehmen auf dem Markt etabliert hat, kann noch eine böse Falle auf Gründer warten: mangelnde Liquidität.

Ist das Startkapital des Unternehmens verbraucht, gilt es, weiterhin finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben, um die laufenden Kosten, die oft höher ausfallen als erwartet, zu decken. Außerdem haben die meisten Firmen das Ziel, weiter zu wachsen oder neue Geschäftsbereiche zu erschließen.

Zeitarbeitsfirmen wollen investieren

In den kommenden Jahren dürfte der Investitionswunsch der Personaldienstleister eine immer wichtigere Rolle spielen. Sie sehen die kommenden Jahre positiv, wenn es um Wachstumschancen geht. Die Zeitarbeit hat laut der PwC-Studie 2021 über alle Branchen hinweg im vergangenen Jahr trotz anhaltender Coronapandemie ein Wachstum in Höhe von 11 Prozent verzeichnen können.

Ein weiterer Faktor für Wachstum ist die Digitalisierung, ein Bereich, in den nicht zuletzt durch die Auswirkungen von Home Office und Co. vermehrt Gelder fließen. Laut der PwC-Studie wollen 53 Prozent aller befragten Unternehmen unabhängig von der aktuellen wirtschaftlichen Lage ihre Investitionen in die Digitalisierung vorantreiben. Dafür ist eine gut durchdachte Wachstumsfinanzierung unabdingbar.

Sich mit der individuellen Finanzsituation zu beschäftigen, ist für jedes Unternehmen immens wichtig.

– Wolfgang Roell

Wolfgang Roell

Clever ist es, bei der Expansion auf einen Finanzierungsmix zu setzen. Verschiedene Kreditarten sind die klassische Möglichkeit, Liquidität zu generieren. Doch darüber hinaus gibt es noch weitere attraktive Wege wie Factoring oder Leasing, die sogar noch besser geeignet sein können.

Bedarfsanalyse ist von Bedeutung

Ganz wichtig für ein Unternehmen: Sich selbst mit der finanziellen Situation zu beschäftigen, um die individuell beste Lösung zu finden. Denn eine Standardformel führt in Finanzfragen selten zum Erfolg. Als Inhaber oder Geschäftsführer muss man sich genau im Klaren darüber sein, wo welcher Finanzierungsbedarf notwendig ist und über welche Mittel man selbst verfügt. Dies können auch verschiedene Alternativen gleichzeitig sein. Flexibilität ist auch bei der Finanzierung gefragt. Besonders kleineren Unternehmen, die mit Banken weniger gute Finanzierungsbedingungen vereinbaren können, bieten sich spannende Alternativen.

Mehrwert generieren aus eigenen Mitteln

Das Fundament kann bereits die Frage nach dem Eigentum stellen. Eigene Geschäftsräume dienen als Basis für die Finanzierung eines Darlehens durch die Bank. Die Zinsen fallen hier deutlich geringer aus als bei anderen Kreditmodellen, da die Immobilie als Sicherheit für die Bank dient.

Besitz statt Eigentum

Sale & Lease Back ist eine weitere Chance, aus bestehendem Besitz Geldmittel zu schöpfen. Seien es Fahrzeuge, Hard- und Software oder wertvolle Produktionsmittel – sie alle können über einen Mietkauf veräußert werden. Dadurch lässt sich Geld einnehmen und die geleasten Gegenstände sind weiterhin im Besitz der Firma, auch wenn sie nicht mehr der Eigentümer ist. Das funktioniert auch anders herum mit klassischem Leasing. Bei welchen Objekte ist es sinnvoll, sie selbst anzuschaffen, und wann ist es günstiger, sie zu leasen? Ein weiterer Vorteil: Leasingraten lassen sich mitunter steuerlich absetzen.

Sofort liquide dank Factoring

Einen weiteren Finanzierungsansatz bietet das Factoring. Hier werden ausstehende Forderungen an einen Factor verkauft. Dieser bezahlt innerhalb von zwei Werktagen bis zu 90 Prozent der offenen Summe an den Rechnungssteller aus. Unternehmen machen sich so unabhängig vom Zahlungsverhalten Ihrer Debitoren und müssen dadurch keine Rücksicht auf lange Zahlungsziele nehmen. Sie können die vorhandene Liquidität sofort einsetzen.

All diese Möglichkeiten lassen sich durch klassische Kreditvarianten ergänzen. Dazu gehören das Darlehen und der Kontokorrentkredit. Bei ersterem verlangen Banken häufig eine entsprechende Bonität und Sicherheiten, andernfalls steigen die Zinsen. Der Kontokorrentkredit bietet eine weitere Möglichkeit, an Liquidität zu kommen. Dies ist in der Regel allerdings eine teurere Alternative. Bei den sogenannten Fintech-Krediten handelt es sich um Online-Kredite, die Unternehmen oft kurzfristig erhalten, auch wenn keine bzw. wenige Sicherheiten vorliegen. Fintech-Kredite haben eine kürzere Laufzeit und eignen sich daher u. a., um kleine bis mittlere Ausgaben zur finanzieren oder um Saisonschwankungen auszugleichen.

Den richtigen Finanzierungsmix finden

Fassen wir kurz zusammen: Ganz unabhängig davon, ob man sich noch in der Gründungsphase befindet oder bereits etabliert hat: Aufgrund der Vielseitigkeit der Finanzierungsmöglichkeiten bestehen ausreichend Handlungsspielräume für Unternehmen. Dabei ist es wichtig nicht nur auf eine Finanzierungsart zu setzen, sondern offen für Alternativen zu sein und so den richtigen Mix für das eigene Unternehmen und die eigenen Finanzierungsbedürfnisse zu finden.


Wolfgang Roell

Seit 2011 gehört Wolfgang Roell zum Team der EKF Finanz Frankfurt GmbH und leitet den Bereich Marketing und Vertrieb. Das 1927 gegründete Unternehmen, führendes Mitglied im Bundesverband Factoring für den Mittelstand, bietet unterschiedliche, auf den Kunden zugeschnittene Leistungen an – von Part-Service-, Auswahl- und Inhouse-Factoring bis hin zum Full-Service-Factoring, unter anderem speziell für die Personaldienstleistung.

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