Weniger Qualifikationen, mehr Gehalt: So verändert KI den Arbeitsmarkt
23. Juni 2025 | Haufe
Künstliche Intelligenz verändert den Arbeitsmarkt, doch ihr Einfluss variiert stark je nach Branche und Region. Zwei Studien zeigen gegensätzliche Entwicklungen bei Stellenanforderungen und der Nachfrage nach KI-Kompetenzen.
Laut einer aktuellen Analyse des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens PwC sorgt KI für sinkende formale Qualifikationsanforderungen: Im Jahr 2024 wurde in Deutschland nur noch in 41 Prozent der Stellenanzeigen mit KI-Bezug einen Hochschulabschluss verlangt – vor fünf Jahren lag dieser Anteil noch bei 47 Prozent. Beschäftigte mit KI-Kompetenzen wie Prompt Engineering verdienen zudem weltweit bis zu 56 Prozent mehr. Laut PwC hat KI das Potenzial neue Jobs zu schaffen, statt bestehende systematisch zu ersetzen. Die Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hingegen kommt zu dem Schluss, dass der Anteil von KI-bezogenen Stellenanzeigen seit 2022 stagniert – in Deutschland machen sie lediglich 1,5 Prozent des Gesamtmarkts aus. Besonders gefragt sind hochqualifizierte Entwickler*innen, während einfache Anwender*innen seltener gesucht werden. Die Nachfrage konzentriert sich auf Süddeutschland, allen voran München, Karlsruhe und Böblingen. In ländlichen Regionen fehlt es hingegen häufig an Glasfaser-Infrastruktur, was den Ausbau KI-gestützter Arbeitsplätze bremst.