30.05.2018 Bettina Möller

Bernd Risch: „Serverhosting spart Zeit und Nerven.“

  • Eine externe IT-Infrastruktur macht die aufwändige Serverwartung im Unternehmen überflüssig. Das spart Zeit und Nerven, weiß IT-Profi Bernd Risch
  • Besonders Personaldienstleister profitieren von der flexiblen Lösung: Per Login greifen Mitarbeiter immer und überall auf ihren individuellen Desktop zu. Firmendaten sind jederzeit und von verschiedenen Standorten aus zur Hand
  • Für einen reibungslosen Datentransfer zum ausgelagerten Server reicht eine gängige DSL-Leitung, da die eigentliche Rechenleistung im externen Rechenzentrum stattfindet
  • Externe Server sind in der Regel DSGVO-konform und zertifiziert nach DIN ISO 27001. Datenschutz und Datensicherheit sind somit gewährleistet

Serverhosting spart nicht nur eine Menge Nerven, sondern auch Zeit und Ressourcen, die Personaldienstleister an anderer Stelle gewinnbringender in ihr Unternehmen investieren. Bernd Risch, Geschäftsführer des IT-Systemhauses IT-Risch mit Sitz in Kaiserslautern erklärt im Interview die Vorteile einer gehosteten IT-Infrastruktur gegenüber einer pflegeintensiven Inhouse-Lösung.

Herr Risch, der Begriff „Serverhosting“ klingt für Fachfremde zunächst einmal kompliziert. Was genau verbirgt sich dahinter?
Wenn man den Begriff in seine Einzelteile zerlegt, erschließt er sich den meisten Menschen ganz einfach. Ein gehosteter Server ist nichts anderes als eine firmenexterne Serverlösung. Viele kennen die Inhouse-Variante: Ein Rechengerät steht in einem klimageschützten Raum irgendwo im Unternehmen und wenn es Probleme gibt, bricht Panik aus. Experten werden gerufen und für einige Zeit geht nichts mehr. Ein externer Server steht hingegen in einem großen Rechenzentrum, wo IT-Fachleute sich kontinuierlich um die Pflege der Geräte zu kümmern. Demzufolge kommt es so gut wie nie zu Ausfällen.

Das bedeutet, dass täglich eine große Menge an Daten über weite Strecken transportiert werden muss. Braucht man für einen reibungslosen Datentransfer zum externen Server nicht eine extrem schnelle Internetverbindung?
Eine normale 50Mbit DSL-Leitung reicht völlig aus. Die eigentliche Rechenleistung findet erst im Rechenzentrum statt. Die Daten, die zum Server und wieder zurückgeschickt werden, laufen problemlos über die gängigen Standardleitungen. Grundsätzlich ist das aber natürlich immer auch abhängig von der Anzahl der User, die auf der Kundenseite sitzen. So etwas sollte man im Vorfeld gut planen!

Gibt es neben der geringen Fehleranfälligkeit noch weitere Vorteile?
Ich halte Serverhosting für eine überaus praktische Alternative zu Inhouse-Lösungen. Ihr Server steht an einem Ort, der den aktuellen technischen Standards entspricht und perfekt klimatisiert ist. Um Klima-und Brandschutzmaßnahmen brauchen Sie sich als Kunde also nicht zu kümmern. Ändern sich Ihre Bedürfnisse, können Sie Leistungen per Mausklick ganz einfach hinzu- oder abbuchen. Einen Inhouse-Server müssen Sie aufwändig nachrüsten, RAM hinzukaufen und für eine regelmäßige Wartung sorgen. Mit einem gehosteten Server geben Sie diese Verantwortung komplett aus der Hand und kümmern sich nur noch um Ihr Kerngeschäft. Ein weiterer Vorteil speziell für Dienstleister ist die flexible Arbeitsplatzgestaltung. Egal von wo Sie arbeiten: Sie loggen sich einfach ins System ein und haben Ihren persönlichen Desktop und alle Firmendaten immer und überall dabei. Arbeitet ein Personaldienstleister von mehreren Standorten aus und hat vielleicht noch externe Mitarbeiter, funktioniert die Zusammenarbeit über den gehosteten Server reibungsloser.

Wie gewährleisten Sie den Datenschutz bei so vielen Einwahlpunkten?
Der Datenschutz wird zentral im Rechenzentrum gewährleistet. Unser Rechenzentrum steht zum Beispiel in Frankfurt und erfüllt selbstverständlich die DSGVO. Zudem ist es nach DIN ISO 27001 zertifiziert, darauf sollte man bei externen Serveranbietern unbedingt achten.

Wie oft führen Sie Backups durch?
In unserem Standard-Paket bieten wir ein Backup täglich an. Der Kunde kann zwar auf Wunsch auch häufigere Backups bekommen, aber einmal pro Tag reicht für die Datensicherung völlig aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Rechenzentrum ein Virus einschleicht oder dass es einen Brand- oder Klimaschaden gibt, geht bei uns gegen null. Wir haben vor Ort über 60 Internet-Carrier und mehrere Stromkreise. Zudem sind die Server alle geclustert, das heißt, es gibt sie mehrfach. Geht etwas kaputt, übernehmen die anderen in Echtzeit. Dadurch entsteht keine Ausfallzeit. Alle fünf Jahre wird die Hardware getauscht und das Backup-System befindet sich in einem separaten Brandschutzabschnitt. Das Rechenzentrum ist somit extrem sicher, weshalb dort auch die Server etlicher Banken angesiedelt sind.

Das sind eine ganze Menge Vorteile – macht sich das auch am Preis bemerkbar?
Die Kosten für eine gehostete Serverlösung sind in etwa die gleichen wie für eine Inhouse-Variante, wenn man die technische Wartung und etwaige Aufrüstungen mitberücksichtigt. Was Sie vor allem sparen werden, sind Zeit und Nerven.

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