20.02.2023
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„Personaldienstleister, kümmert euch um eure Kernaufgaben!“

  • Schuster, bleib bei deinen Leisten! Dieses Sprichwort, das auf den altgriechischen Maler Apelles zurückgeführt wird, hat heute mehr denn je seine Daseinsberechtigung.
  • Auf die Personaldienstleistung bezogen, bedeutet es nichts anderes als: PDLer, konzentriert euch aufs Recruiting!
  • In Zeiten von Fachkräftemangel ist das jedoch alles andere als einfach. Heutzutage übernimmt vielmehr jeder Mitarbeitende zusätzliche Aufgaben.
  • Warum das kaum zielführend ist und mit welcher Taktik Personaldienstleister die aktuellen Herausforderungen besser meistern können, erfahren Sie im arbeitsblog-Interview mit Holger Laas, Vice President Managed Services beim Softwareanbieter zvoove.

arbeitsblog: Herr Laas, Personaldienstleistungen haben in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen – sei es die Überlassung von Arbeitskräften, die direkte Vermittlung oder die Beratungsleistungen rund ums Recruiting. Doch es gibt auch Stolpersteine, die den Unternehmen dieser Branche im Weg stehen. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Holger Laas: Zu den aktuell größten Herausforderungen, die Personaldienstleister dabei behindern durchzustarten, gehört meiner Meinung nach der Fachkräftemangel – und zwar auch im Hinblick auf die internen Mitarbeitenden. Denn wie in allen anderen Bereichen, fällt es Vertretern unserer Branche nicht leicht, Fach- und Nachwuchskräfte zu finden. In der Folge kann es schwierig sein, das Tagesgeschäft am Laufen zu halten – gerade in Phasen mit vielen urlaubs- und krankheitsbedingten Ausfällen.

Arbeitsblog: Das heißt: Je weniger interne Mitarbeitende, umso anspruchsvoller wird es auch, externe Mitarbeitende für die Kundenunternehmen zu finden. Das wiederum wirkt sich negativ auf die Umsätze aus – und somit letztendlich auch auf die Sicherheit für die internen Mitarbeitenden. Klingt nach einem Teufelskreis…

Holger Laas: Genau. Und hinzu kommt noch ein aus meiner Sicht ebenso fataler Faktor: In Phasen personeller Engpässe übernehmen Mitarbeitende auf allen Hierarchieebenen mitunter mehrere Aufgaben, um die sie sich eigentlich gar nicht kümmern sollten. So geraten essenzielle Bereiche schnell ins Stocken.

Arbeitsblog: Was meinen Sie damit genau?

Holger Laas: Nehmen wir den Bereich Lohnabrechnung. Dass man diese Aufgabe nicht liegen lassen kann, muss ich ja nicht erklären. Aber was tun, wenn die zuständigen Teammitglieder krank bzw. im Urlaub sind oder – noch schlimmer – das Unternehmen verlassen und ihr Wissen mitgenommen haben? In solchen Fällen springt häufig die Geschäftsführung ein und vernachlässigt damit Aufgaben, die in ihren eigenen Verantwortungsbereich fallen. Dadurch ist das Unternehmen stark gehemmt. Ich kann hier nicht oft genug betonen: Personaldienstleister, kümmert euch um eure Kernaufgaben!

 

„In Phasen personeller Engpässe übernehmen Mitarbeitende auf allen Hierarchieebenen mitunter mehrere Aufgaben, um die sie sich eigentlich gar nicht kümmern sollten. So geraten essenzielle Bereiche schnell ins Stocken.“

– Holger Laas

Holger Laas

arbeitsblog: Was können Personaldienstleister tun, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken?

Holger Laas: Die naheliegende Lösung ist, die Lohnabrechnung – und eventuell auch andere Aufgabengebiete – an externe Dienstleister abzugeben. Damit entlastet man die eigenen Mitarbeitenden und bündelt Ressourcen, um sie zielgerichtet in die Kernaufgaben des Unternehmens zu investieren.

arbeitsblog: Das klingt effizient – warum tun das dann nicht längst alle?

Holger Laas: Weil es hier wie so oft auch eine Kehrseite gibt. Wir wissen ja: Viele Köche verderben den Brei. Die Beteiligung Dritter an der Abrechnung bringt ein Plus an Abstimmungsaufwänden mit. Eine Sache, die man gerade im Bereich der Lohnabrechnung definitiv vermeiden möchte.

arbeitsblog: Also gibt es doch keine Lösung für das Problem?

Holger Laas: Sagen wir es mal so: Bislang war es kompliziert. Doch genau damit wollten wir uns bei zvoove nicht abfinden. Als Dienstleister für die Branche haben wir oftmals mitbekommen, wie Personaldienstleister mit den oben beschriebenen Herausforderungen kämpfen – und uns Gedanken darum gemacht, wie eine praktikable und sinnvolle Lösung aussehen könnte.

arbeitsblog: Zu welcher Erkenntnis sind Sie dabei gekommen?

Holger Laas: Der einfachste und effizienteste Weg, sich selbst mehr Kapazitäten freizuräumen, ist es, diese an einer anderen Stelle zu bündeln. Wir stehen den Personaldienstleistern ohnehin schon mit unserer Software zur Seite. Außerdem verfügen wir über vertiefte Kompetenzen auf dem Gebiet der Abrechnung und kennen die Besonderheiten der Branche wie unsere Westentasche. Was liegt näher, als daraus einen etxra Service mit Mehrwert für die Personaldienstleister zu schaffen? Aus diesem Grund haben wir nun den Managed Payroll Service eingeführt.

„Der einfachste und effizienteste Weg, sich selbst mehr Kapazitäten freizuräumen, ist es, diese an einer anderen Stelle zu bündeln.“

– Holger Laas

arbeitsblog: Das bedeutet, Sie kümmern sich auf Wunsch um die komplette Lohnabrechnung? An dieser Stelle müssen wir aber nachhaken: Kann das denn funktionieren? Verfügt zvoove über das Wissen und die Ressourcen, die dafür benötigt werden?

Holger Laas: Das kann ich mit einem klaren „Ja“ beantworten. Die fehlerfreie und zuverlässige Datenübermittlung, -überprüfung und -auswertung gehören seit jeher zu unseren Kernkompetenzen. Darüber hinaus aktualisieren wir kontinuierlich unseren Wissensstand, etwa was Gesetzesanpassungen angeht.

arbeitsblog: Ein anderer Punkt wäre die Kontrolle – geben Personaldienstleister diese nicht ab, wenn sie einen so bedeutenden Bereich wie die Lohnabrechnung auslagern?

Holger Laas: Ganz im Gegenteil. Sie behalten stets den Überblick, da alles rund um die Lohnabrechnung (weiterhin) in Ihrer eigenen Software, also zvoove Payroll, abläuft – und dank unserer integrierten Analysetools ist die komplette Transparenz ebenfalls gewährleistet. Wer sich detaillierter über den Managed Payroll Service informieren will, kann das auf unserer Website tun.

arbeitsblog: Planen Sie in Zukunft die Einführung weiterer Managed Services?

Holger Laas: Das Interesse unserer Kunden am Managed Payroll Service ist enorm. Das zeigt uns, dass wir den richtigen Kurs eingeschlagen haben – und tatsächlich haben wir vor, unser Portfolio zu erweitern. Unter anderem planen wir, einen Managed Factoring Service anzubieten, der Personaldienstleister im Rechnungswesen entlastet. Und auch darüber hinaus werden uns die Ideen in Zukunft nicht ausgehen!

arbeitsblog: Das klingt spannend. Halten Sie uns auf dem Laufenden, was die künftigen Entwicklungen angeht – und an dieser Stelle vielen Dank fürs Interview!

 

 

Holger Laas

Holger Laas ist Vice President Managed Services bei zvoove. Zuvor hat er bei namhaften Unternehmen wie Sage Deutschland und der Haufe Group die Bereiche Sales und Managed Services vorangetrieben. Seine Expertise aus über 20 Jahren Management-Erfahrung in der Software- und HR-Branche setzt er ein, um für seine Kunden passgenaue Services rund um die Auslagerung zeitintensiver Nebenaufgaben zu entwickeln.

 

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