22.01.2018 Sabrina Huck

Wie Vorgesetzte und Mitarbeiter das Jahresgespräch meistern

  • Jahresgespräche werden von allen Beteiligten oft als ungeliebter Pflichttermin wahrgenommen, können die Zusammenarbeit im Unternehmen bei richtiger Durchführung aber langfristig verbessern
  • Sowohl Vorgesetzte als auch Mitarbeiter tragen ihren Teil zu einem gelungenen Gesprächsverlauf bei – die sorgsame Vorbereitung steht dabei für beide Parteien im Mittelpunkt
  • Vorgesetzte sollten auf Machtspiele jeder Art verzichten; Mitarbeiter sind gut beraten, das Gespräch aktiv mitzugestalten

Alle Jahre wieder steht sowohl für Vorgesetzte als auch für Mitarbeiter ein wichtiger, jedoch oft negativ assoziierter Termin im Kalender: das Jahresgespräch. Viele halten es für einen reinen Pflichttermin, der meist ohne zufriedenstellendes Ergebnis endet. Bei sorgfältiger Vorbereitung und achtsamer Durchführung kann das Jahresgespräch aber auch erfolgreich und konstruktiv verlaufen – und sowohl die Zusammenarbeit als auch das Klima im Unternehmen langfristig verbessern. Wir haben zusammengetragen, wie Vorgesetzte und Mitarbeiter zu einem gelungenen Austausch beitragen können.

Jahresgesprächs-Tipps für Vorgesetzte

  • Vorbereitung: Machen Sie sich Gedanken darüber, wo das Gespräch stattfinden soll. Ein ruhiger Ort, an dem man nicht von Anrufen oder hereinschneienden Kollegen gestört wird, ist ideal. Zudem sollte vorab transparent geregelt sein, wer am Gespräch teilnimmt. Auch der Zeitpunkt des Gesprächs spielt eine Rolle – frühmorgens vor dem ersten Kaffee oder kurz vor Feierabend sind ungeeignet.
  • Dauer: Das Jahresgespräch sollte im Regelfall nicht viel länger, aber auch nicht wesentlich kürzer als eine Stunde dauern.
  • Augenhöhe: Machtspiele haben im Jahresgespräch nichts verloren. Vorgesetzter und Mitarbeiter befinden sich auf einer Ebene. Dialog statt Monolog. Dass der Ton dabei immer sachlich bleibt, versteht sich von selbst.
  • Konstruktivität: Kritik kann konstruktiv geäußert werden, sollte aber nicht im Mittelpunkt stehen. Lob darf nicht zu kurz kommen.
  • Orientierung: Als Vorgesetzter sind Sie der Wegweiser für den Mitarbeiter. Sie helfen ihm dabei, Ziele klar zu definieren – und Wege zu finden, die die Zusammenarbeit optimieren. Das Jahresgespräch dient nicht dazu, lediglich neue Aufgaben anzuordnen.
  • Transparenz: Informieren Sie den Mitarbeiter über die neuesten Entwicklungen und Unternehmensziele.

Jahresgesprächs-Tipps für Mitarbeiter

  • Vorbereitung: Auch für Sie als Mitarbeiter ist die richtige Vorbereitung grundlegend. Dabei sollten Sie sich vor allem selbstkritische Fragen zur eigenen Arbeitsleistung stellen. Je besser Sie vorbereitet sind, desto professioneller können Sie auf das Vorgesetzten-Feedback eingehen – und auch auf eventuelle Kritik sachlich reagieren. Empfehlenswert ist es, das Gespräch im Vorfeld zu üben. Gehen Sie Fragen im Kopf durch und formulieren Sie mögliche Antworten und Gegenargumente.
  • Auftreten: Gehen Sie weder ängstlich noch übertrieben selbstbewusst in das Gespräch. Gestalten Sie es aktiv mit. Machen Sie Ihrem Vorgesetzten klar, was Sie im vergangenen Jahr für die Firma geleistet haben und wo Sie Ihre eigenen Entwicklungspotenziale sehen. Mögliche Weiterbildungen recherchieren Sie am besten im Vorfeld.
  • Gehalt: Pauschal nach mehr Geld zu fragen, kommt beim Vorgesetzten nicht gut an. Auch Argumente wie ständig steigende Lebenskosten oder der Vergleich mit dem Gehalt von Kollegen sind No-Go‘s. Machen Sie Ihrem Vorgesetzten stattdessen klar, welchen Nutzen Sie für das Unternehmen haben und was Sie auch in Zukunft leisten werden, um die Firma voranzutreiben.
  • Empathie: Auch Vorgesetzte freuen sich über Lob. Sagen Sie, was gut läuft. Das gilt auch für das Jahresgespräch selbst. Waren Sie damit zufrieden, dann sagen Sie das Ihrem Chef.

Fazit

Vorgesetzte und Mitarbeiter tragen zu gleichen Teilen zu einem gelungenen Jahresgespräch bei. Gehen beide Parteien den Termin gut vorbereitet und mit einer positiven Grundeinstellung an, ist das schon fast die halbe Miete. Unter Umständen beginnt die ehemals unbeliebte Pflichtübung dann sogar Spaß zu machen.

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